Anfang des Jahres 2024 sickerte durch, dass sich Ende November 2023 in einer Villa nahe Potzdam etliche AfD-Politiker und Neonazis konspirativ getroffen hatten, um über die millionenfache Deportation von Menschen zu beratschlagen.
Überall in der Bundesrepublik gingen Menschen daraufhin auf die Straße, um für die Demokratie & gegen diese menschenverachtenden Gedankenspiele zu demonstrieren.
Auch in Lehre gab es in dieser Zeit eine Demo. Und das kam so: Maik und Isabell G. verbündeten sich mit einer Menge von Menschen & organisierten zusammen mit dem Rathaus einen "Demozug für Vielfalt und Demokratie - gegen Rechtsextremismus". Dieser fand am 03. März 2024 statt. Laut Presse nahmen rund 1.000 Menschen daran teil. Auch unsere Kirchengemeinde war mit im Planungsteam und in großer Anzahl anwesend - zu erkennen unter anderem an den vielen Fahnen der Kirchengemeinde. Pfarrerin Lena Stark hielt eine Rede und unser Kirchenchor machte Musik.
Anfang Juni wurde bekannt, dass die AfD die Börnekenhalle am 18.06. für einen Bürgerdialog angemietet hatte. Dank der bereits erfolgten Vernetzung im Rahmen der März-Demo, gelang es, in kürzester Zeit einen energischen, zivilgesellschaftlichen Widerstand zu organisieren - diesmal unter der Federführung der Kirchengemeinde. So gab es zum Beispiel am 10.06. einen von der Kirchengemeinde organisierten, eigenen Bürgerdialog. Thema: "Warum ist die AfD gefährlich und unwählbar?"
Für den 18.06. hatte die Kirchengemeinde dann eine Demo gegen den Bürgerdialog angemeldet, zu der trotz schlechtestem Wetter viele hundert Menschen erschienen. Vor der "Regenbogenhalle" wurden die AfD-Anhänger*innen kräftig ausgepfiffen. Jede und jeder konnte es sehen: Es gibt eine Brandmauer! Lehre ist kein gutes Pflaster für Nazis!
Die "Regenbogenhalle" blieb am 18.06. weitestgehend leer.
War bislang das lokale "Engagement gegen Rechts" immer nur spontan aus der Betroffenheit heraus entstanden (Geheimtreffen von Potzdam, Bürgerdialog in Lehre), so kam jetzt der Wunsch auf, dieses Engagement positiv und stetig zu füllen. Viele waren sich einig: Die antifaschistischen Demos sollten nicht der Abschluss, sondern ein Anfang sein.
Daraufhin gab es erste Planungstreffen für die Gründung eines zivilgesellschaftlichen Bündnisses (vorher war es eher eine lose WhatsApp-Gruppe). Die "Mobile Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus Niedersachsen" begleitete diesen Prozess . Mit ihrer Unterstützung wurde das Leitbild erarbeitet und der Bündnis-Name ins Leben gerufen. Im Herbst 2024 gab es noch einen Workshop zum Umgang mit rechten Parolen in Lehre und Anfang 2025 war es dann so weit: Das Bündnis war gegründet & heißt seitdem: Lehre gegen Rechts - aktiv für eine solidarische Gemeinde".